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Was ist der Bradford Faktor und wie funktioniert er? 

Bradford Faktor Bradford Metrics

09.09.2024|

In der heutigen Arbeitswelt spielt das Abwesenheitsmanagement eine entscheidende Rolle für den Erfolg eines Unternehmens. Ein wichtiges Instrument in diesem Bereich ist der Bradford Faktor. Dieses Konzept bietet HR-Abteilungen eine Möglichkeit, das Abwesenheitsverhalten der Mitarbeitenden zu analysieren und gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Mitarbeitergesundheit und -produktivität zu ergreifen. 

In diesem Artikel wird das Konzept des Bradford Faktors näher beleuchtet, seine Berechnung erläutert und aufzeigt, wie es effektiv zur Optimierung des Abwesenheitsmanagements eingesetzt werden kann. 

Definition des Bradford Faktors 

Der Bradford Faktor ist ein Kennwert, der die Auswirkungen von Kurzzeit-Abwesenheiten in Unternehmen misst. Im Fokus stehen hierbei insbesondere häufige, kurze Krankheitsfälle, die oft größere betriebliche Störungen verursachen können als längere, weniger häufige Abwesenheiten. Die Berechnung des Bradford Faktors erfolgt nach der Formel:

Bradford Faktor = (Anzahl der Krankmeldungen)² × Gesamtdauer der Krankheitstage.

Bradford Faktor Berechnung Bradford Faktor Formel HR-Com Bradfordmetrics

Bei der Berechnung werden die Krankmeldungen und die Dauer der Krankheitstage innerhalb eines Zeitraums von 365 Tagen betrachtet. Ein hoher Bradford-Faktor signalisiert eine hohe Anzahl von Kurzzeit-Abwesenheiten, die potenziell problematisch für den Betrieb sein können.

Die Bedeutung des Bradford Faktors liegt darin, dass er die Häufigkeit von Fehlzeiten stärker gewichtet als deren Gesamtdauer. Dadurch werden insbesondere Mitarbeitende hervorgehoben, die häufig für kurze Zeiträume fehlen, was in vielen Unternehmen als besonders störend empfunden wird. 

Zielsetzung und Nutzen des Bradford Faktors 

Das Hauptziel des Bradford Faktors besteht darin, wiederholte, kurze Abwesenheiten zu identifizieren, die sich negativ auf die betriebliche Effizienz auswirken können. Der Fokus liegt hierbei auf der Identifikation von Mustern, die auf ein hohes Abwesenheitsrisiko hindeuten. Dadurch können Personalressourcen gezielt und effizient eingesetzt werden und Personalplanung auf unvorhergesehene Abwesenheiten angepasst werden. 

Über die bloße Überwachung von Abwesenheiten hinaus kann der Bradford Faktor eine proaktive Rolle im Personalmanagement spielen. Ein wesentlicher Aspekt ist die Förderung der Mitarbeitergesundheit. Unternehmen können durch die Analyse von Abwesenheitsmustern frühzeitig gesundheitliche Probleme oder Belastungen am Arbeitsplatz erkennen und entsprechende Präventionsmaßnahmen einleiten. Dazu gehören Gesundheitsprogramme, ergonomische Verbesserungen am Arbeitsplatz oder individuelle Beratungsangebote, die darauf abzielen, die langfristige Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu fördern. Ein Beispiel hierfür ist der präventive Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)-Prozess, der darauf abzielt, Mitarbeitende nach längeren Krankheitsphasen wieder erfolgreich in den Arbeitsprozess zu integrieren und weitere Fehlzeiten zu vermeiden.

Zusätzlich trägt der Bradford Faktor zur Stärkung der Mitarbeiterbindung bei. Unternehmen, die proaktiv auf auffällige Abwesenheitsmuster reagieren und entsprechende Unterstützung anbieten, können das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden verbessern und deren Bindung an das Unternehmen nachhaltig stärken. Auf diese Weise fördert der Bradford Faktor nicht nur die Gesundheit der Mitarbeitenden, sondern auch ihre langfristige Zufriedenheit und Loyalität. 

Kritik und Einschränkungen des Bradford Faktors 

Trotz seiner Vorteile ist der Bradford Faktor nicht ohne Kritik. Eine der Hauptkritikpunkte ist die potenzielle Fehlinterpretation der Daten, die zu unfairen Bewertungen von Mitarbeitenden führen kann. Beispielsweise kann ein hoher Bradford-Faktor auch bei Mitarbeitenden auftreten, die aufgrund chronischer Erkrankungen häufiger, aber kurzzeitig fehlen, was nicht zwingend auf die Arbeitsumgebung zurückzuführen ist. Zudem stellen sich ethische Fragen bei der Anwendung des Bradford Faktors, da eine zu strikte Umsetzung zu Druck und Stress bei den Mitarbeitenden führen kann. Auch die Implementierung des Bradford Faktors erfordert Sorgfalt, um sicherzustellen, dass er nicht als alleiniges Instrument zur Beurteilung des Mitarbeiters eingesetzt wird.

Schlusswort

Der Bradford Faktor ist ein nützliches Tool im Abwesenheitsmanagement, das HR-Abteilungen dabei unterstützt, problematische Abwesenheitsmuster zu erkennen und darauf basierend fundierte Entscheidungen zu treffen. Allerdings sollte dieses Instrument bewusst und verantwortungsvoll eingesetzt werden, um unfaire Bewertungen und negativen Druck auf Mitarbeitende zu vermeiden. Unternehmen, die den Bradford Faktor nutzen möchten, finden in Software-Tools wie BradfordMetrics eine wertvolle Unterstützung, um diese Kennzahl effizient und ethisch vertretbar in ihre HR-Prozesse zu integrieren. 

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vom 09. September 2024, veröffentlicht in ,